Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.
Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at
Vorname: Johannes
Familienname: Freumbichler
Geburtsort: Henndorf am Wallersee
Geburtsdatum: 22.10.1881
Sterbeort: Salzburg
Todesdatum: 11.2.1949
Geschlecht: 1
Herkunft: Großvater von Thomas Bernhard. Vater: Josef Freumbichler (geb. 14.3.1830), Gemischtwarenhändler. Mutter: Maria Freumbichler, geb. Langer ( 1850-1920). Bruder Rudolf begeht 1902 Selbstmord. Schwester Rosina, verh. Schlager,geb. 1878
Bildung: Besuchte die Realschule in Salzburg, danach das Technikum in Altenburg in Sachsen.
Lebenslauf: Johannes Freumbichler war Mitglied der Burschenschaft "Eiserner Ring". Seit seiner Jugend war er mit Rudolf Kasparek befreundet. Er schrieb schon sehr früh Gedichte. Ab 1903 lebte er in Ilmenau. 1904 zieht er mit seinerLebensgefährtin Anna Bernhard nach Basel, im selben Jahr kommt die Tochter Hertha zur Welt, die finanzielle Situtaion ist bedrückend. 1905 ging er nach Meran undist ab 1906-1908 war er Kontorist bei der Firma Electrobosna. 1909 bis 1911 wohnte er abswechselns in Henndorf und in Münechen. 1910 wurde der Sohn Farald geboren. Ab 1911 wohnte die Famile in Forstenried und in München. 1911 erschien sein Roman "Julia Wiedeland", der sich jedoch nicht gut verkaufte. Er schrieb in dieser Zeit zahlreiche Roamenund Novellen. 1913 verbrachte er ein paar Monate wegen einer Lungenkrankheit in Bozen, wo er seine Gönnerin, Clarita Thomsen kennenlernte, die selbst vor allem Jugendromane schrieb. 1913 bis 1916 lebte er in Wien, die finanzielle Situation ist immer noch sehr bedrückend und Anna Bernhard muss als Haushaltshilfe und Pflegerin arbeiten, damit er als freier Schriftsteller tätig sein kann. Ab 1935 lebte er mit Anna und dem Enkel Thomas in Seekirchen. Seine freundschaft mit Carl Zuckmmayer ebnete ihm den Weg zum Verlag Paul Zsolnay. der Erfolg des Buches "Philomena Ellenhub" ermöglicht ihm auch die Heirat mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Anna. 1939 zieht er mit seiner Frau nach Traunstein, im Herbst 1945 wurde er von dort ausgewiesen. 1946 kehren beide nach Salzburg zurück.Mit dem Buch "Atahuala", das er für junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren komzipiert hatte, stellte er sich jedoch gegen die Auffassungen der Nationalsozialisten, sprach sich z.B. für die Vermischung der Rassen aus. Freumbichler willigte schließlich ein, einige zu provokante Stellen zu tilgen. Bei der Nauauflage wurde Freumbíchler allerdings auf sachliche Fehler hingewiesen
Werke: Julia Wiedeland 1911.
Philomena Ellenhub. ein Salzburger Bauernroman. Wien: Paul Zsolnay 1937, 1947, 1951.
Geschichten aus dem Salzburgischen. Wien: Paul Zsolnay 1938, unter dem Titel "Der gottesfürchtige Ochs. Erzählungen" in eineiner Feldpostausgabe geplant, wurde jedoch in der Herstellung vernichtet.
Atahuala, das Land der weißen Indianer. Wien: Paul Zsolnay 1938
Der Wunderbrunnen von St. Kolomann. Wien: Paul Zsolnay 1938.
Die Reise nach Waldprechting. Erzählung und Auszug und Heimkehr des Jodok Fink. ein Buch vom Abenteuer des Lebens. Tübingen: Rainer Wunderlich Verlag
Rosmarin und Nelken. Gedichtband. Salzburger Druckerei. 1952
Rezeptions, Auszeichnungen: Österreichischer Staatspreis 1937 (Förderungspreis, Jury: Josef Nadler, Josef Friedrich Perkonig, Eduard Castle, Franz Carl Ginzkey, Ernst Lothar und Ernst Scheibelreiter)
Quellen: Hall, Murray G.: Der Paul-Zsolnay-Verlag : von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil. - Tübingen: Niemeyer Verlag, 1994, S. 568-580
Markolin, Caroline: Die Großväter sind die Lehrer. Johannes Freumbichler und sein Enkel Thomas Bernhard. Salzburg: Otto Müller Verlag 1988.