Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.
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Titel: Prinz Eugen und das Reich
Autor: Czibulka, Alfons
Auflage: 1
Jahr: 1938
Verlag; Orte: Adolf Luser; Wien, Leipzig, Werther, Schuster
Buchbeschreibung: 67 Seiten. Herausgegeben in der Reihe Süd-Ost. Herausgegeben von Walter Pollak, 1. Folge Werdendes Volk, Nr. 2
Motiv, Stoff, Thema: "Durch nichts läßt sich der Irrtum kleindeutscher Geschichtsscheu klarer erweisen als durch die uns heute fast schon unfaßliche Tatsache, daß in dem Zeitraum kleindeutscher Politik, in dem das staatliche Denken das völkische überlagerte, die Gestalt Prinz Eugens unserem Volke fast völlig entschwunden war. Es war die Folge dieser begrenzten Geschichtsauffassung, daß man bis vor kurzem in Eugen von Savoyen nur den berühmten Türkensieger sah, aber sein gesamtdeutsches Werk, das größte, das es vor unseren Tagen gab, nicht mehr erkannte. Erst wir begreifen wieder, daß, indem Prinz Eugen Reich und Volk aus jenen Stürmen im Osten und Westen gerettet hat, der Vers seines unsterblichen Liedes "er ließ sich schlagen einen Brucken" noch einen tieferen Sinn bekommt, daß Eugen von Savoyen die Brücke geschlagen hat, auf der über noch zwei Jahrhunderte deutschen Haders hinweg unser Volk in den Morgen unseres neuen Tags marschierte. Doch selbst wir sind uns dessen immer noch zu wenig bewußt, daß Prinz Eugen nicht nur der Besieger der Türken und der große Überwinder des Sonnenkönigs war, sondern seine gesamtdeutsche Leistung eine dreifache gewesen ist: die des Feldherrn, des Staatsmannes und des Wegbereiters einer der strahlendsten Abschnitte deutscher Kultur". (Czibulka, Vorwort, S. 5f.)
"Es schritt seiner Erfüllung entgegen mit dem Werden des Dritten Reichs, als um des Glücks und des Friedens Europas willen, wie in den großen Tagen Eugens, die Deutschen wieder zum Vorkämpfer wurden gegen die zerstörenden, von neuem mit Frankreich verbündeten Kräfte des Ostens, als die Fahnen des Reichs wieder über Österreich wehten, auch der Südostraum sich seiner unlösbaren Schicksalsgemeinschaft mit dem deutschen Volke wieder bewußt wurde und vor kurzem die heiligen Lieder der Deutschen und Ungarn ein Kriegsschiff umbrausten, das des Savoyers großen Namen trägt. Es ist der Geist Eugens, daß die Kuppel des Reichs heute, in einem gewandelten Raum, wohl nicht mehr im staatlichen, aber im Geistigen, über alles deutsche Leben sich wölbt und das Reich auch die Hoffnung wurde des deutschen Böhmens, das einst seine kostbarste Chur gewesen ist. Es ist das Gebet der Deutschen, daß Eugens Vermächtnis sich auch dort bewähre. Dann wäre es erfüllt, doch nicht zu Ende. Denn Eugens Vermächtnis ist ewig. Es ist der Deutschen ewiges Reich! (Czibulka 1938, 66f.)