Datenbank Kinder- und Jugendliteraturforschung


Österreichische Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1933 und 1945

Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.

Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at

Liste

Vorname: Rudolf

Familienname: Brunngraber

Geburtsdatum: 20.9.1901

Todesdatum: 4.4.1960

Geschlecht: 1

Herkunft: Sohn eines Maurers aus Favoriten.

Bildung: Besuchte von 1915 bis 1920 das Landeslehrerseminar und von 1926 bis 1930 die Akademie für angewandte Künste, von einem Mäzen finanziert. Aus finanziellen Gründen war ihm kein Studium möglich.

Beruf: Lehrer und Maler

Lebenslauf: Zunächst arbeitslos trampte er bis Skandinavien und arbeitete als Holzfäller. Wieder zurück in Österreich war er für die "Sozialistische Bildungszentrale" tätig und schrieb Artikel in Parteiblättern War als freier Schriftsteller tätig. "Karl und das 20. Jahrhundert", das sich auf die Forschungen von Otto Neurath stützte, war sein Ersltingswerk. In seinen Werken brachte er seine politischen, historischen und soziologischen Kenntnisse zur Anwendung. Er zeigte diesen Roman Otto Neurath, der vor allem von der Schilderung der Folgen der Weltwirtschaftskrise beeinflußt war. 1933 schrieb er zahlreiche Artikel für die sozialistische  Frauenzeitung "Die Unzufriedene". Aufgrund seiner sozialistischen Einstellung und der Abstammung seiner Frau hatte er nach dem "Anschluss" einige Probleme. Er wurde am 30. August 19040 aus der Reichsschrifttunskammer ausgeschlossen und im Herbst 1941 wegen staatsfeindlicher Äußerungen vor die Gestapo zitiert. Drennoch wurde er 1944 von Albert Speer beauftragt ein Buch über dasn Nachschubwesen im Krieg zu schreiben, das er aber hinauszögerte und mit historischen Betrachtungen begann um das Buch nicht abschließen zu müssen. Nach dem Krieg war er vor allem als Soziologe und Kulturpolitiker tätig. Ab b1947 beschäftigte ihn vor allem der Film, unter anderem arbeitete er für den Film "1. April 2000"

Werke: Die Entwurzelten, 1928
Karl und das 20. Jahrhundert. Roman, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1933. Neuauflagen Kronberg, 1978 u. Nördlingen, 1988, aktuelle Ausgabe: Steidl Verlag, Göttingen 1999 ISBN 3882436697
Radium. Roman eines Elements. Roman, Rowohlt, 1936
Die Engel in Atlantis. Roman, Rowohlt, 1938 Opiumkrieg. Roman, Rowohlt, 1939 Irrelohe. Erzählung, Verlag Georg Fromme & Co., 1947
Prozess auf Tod und Leben. Roman, Paul Zsolnay Verlag, Wien 1948 Bearbeitung: Der Prozeß. Filmdrehbuch, 1948 Überwindung des Nihilismus - Betrachtungen eines Aktivisten. Essay, Wiener Volksbuchverlag, Wien 1949
Der Weg durch das Labyrinth. Roman, Paul Zsolnay Verlag, Wien 1949
1. April 2000. (mit Ernst Marboe) Filmdrehbuch, 1950
Der tönende Erdkreis. Roman der Funktechnik. Roman, 1951
Heroin. Roman der Rauschgifte. Roman, Rowohlt, 1952
Zucker aus Cuba. Roman eines Goldrausches. Roman, Rowohlt, 1954 (Neuauflage Edition Die Donau hinunter, 1993)
Fegefeuer. Roman, Rowohlt, 1955 Die Schlange im Paradies. Roman, Kurt Desch Verlag, Wien 1958

Kinderliteratur: Sein Jugendroman "Die Entwurzelten" konnte nicht erscheinen

Rezeptions, Auszeichnungen: 1950 Literaturpreis der Stadt Wien Er war Mitglied der Deutschen Akademie  für Sprache und Dichtung. Für "Karl und das 20. Jahrhundert" erhielt er den Julius reich-Preis.

Quellen: Wissenschaft und Kunst in der deutschen Ostmark. Wien, Graz, Leipzig: Verlag für völkisches Schrifttum 1938. http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Brunngraber

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