Datenbank Kinder- und Jugendliteraturforschung


Österreichische Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1933 und 1945

Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.

Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at

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Titel: Das Mädchen Alexa

Autor: Urbanitzky , Grete

Jahr: 1939

Verlag; Orte: Paul Zsolnay; Berlin, Wien, Leipzig, R. Kiesel in Salzburg

Buchbeschreibung: 287 Seiten

Inhaltsangabe: Alexa und Isabella sind die beiden einzigen Mädchen in ihrer Klasse. Isabella ist die Tochter des zugezogenen Arztes Dr. Berner, die Mutter ist verstorben. Während Isabella trotz ihrer 17 Jahre noch etwas unreif ist, sie will zum Beispiel zum Film, ihr Gesicht wird als noch nicht ausgereift bezeichnet, ist ihre Schulkollgin und beste Freundin Alexa reifer. Die Dsikussionen der Jugend kreisen stest darüber, inwieweit die Jugend die Aufgabe hat, die Welt zu verbessern. Während sich Isabella in einen Mitschüler verliebt, geht Alexa, die Dunkle, Exotische, eine Beziehung zum Vater ihrer Freundin ein. Knapp vor der Matura heiratet das ungleiche Paar. Alexa, obwohl zur Matura zugelassen, verzichtet darauf, die Prüfungen abzulegen. Erst als sie kurz verheiratet entdeckt, dass das Dreiergespann, Dr. Berner, ihr Mann, und Isabella seine Tochter und ihre beste Kameradin, zusammenlebend in einem Haus, das als unpersönlich eingerichtet geschildert wird, nicht funktioniert, weil Alexa denkt, dass Isabella die Gehilfin ihres Vaters werden möchte und sie die Rolle der Stiefmutter nicht wirklich übernehmen kann, kommt es zu einer Szene, die die Zukunft ändert. Als Dr. Berner auf Dienstreise ist, schleichen beide Mädchen, voneinander nichts ahnend heimlich aus dem Haus. Alexa möchte ein neues Leben beginnen und hofft, dass ihr ihr Mann folgen wird und Isabella möchte zum Studium in eine andere Stadt. Als sich die beiden im Garten treffen und anschließend ein klärendes Gespräch führen, stellt sich heraus, dass Isabella nicht mehr die Gehilfin ihres Vaters werden will, sondern Medizin studieren möchte. Alexa entschließt sich die Matrura nachzuholen.  Auch macht Alexa ihrer Freudin/Striefmutter klar, dass sie erst das Haus beleben muss, damit sich Dr. Berner wohl und zu Hause fühlen kann. Die beiden Mädchen bauen die Zimmer um und der zurückgekehrte Dr. Berner ist begeistert.

Motiv, Stoff, Thema: Ein Motiv des Werkes ist der Gegensatz zwischen Jugend- und Erwachsenenwelt. mehrmals wird betont, wie wichtig es ist, dass die Jugend die Welt zu verändern versucht, dabei gibt es jedoch kaum Verständnis zwischen diesen beiden Welten. Nur Dr. Berner versucht die Wand zwischen den beiden Welten zu durchdringen. Vor der Folie der Zeit gesehen (1939) wird Alexa als Gegenstück zur damaligen Idealfrau geschildert. Mit dunkeln Haaren und dunklem Teint, selbstbewusst und zielstrebig. Auch ihre Freundin Isabelle will Medizin studieren statt zu heiraten. Mehrere Handlungen laufen parallel. Der Maler Meister Puck führt ebenfalls ein unkonventionelles Leben. Er ist in eine Künstlerin verliebt, die just vor dem ersten Auftritt nach zahlreichen Jahren in der Heimatstadt Pucks tödlich verunglückt.  Ein Motiv, das Urbanitzky andeutet, ist Sex vor der Ehe. Alexa willigt nur unter der Bedingung in die Ehe ein, wenn sie schon davor Dr. Berners Geliebte wird.

Rezeption: 1. Auflage: 1-6000 1939 1941 kam eine zweite Auflage heraus.

Literatur/Fundort:

Murray Hall: Der Paul Zsolnay Verlag: Von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil. Tübingen: Niemeyer 2004



Standort: I 542135

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