Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.
Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at
Vorname: Robert
Familienname: Hohlbaum
Geburtsort: Jägerndorf
Geburtsland: Österreich-Schlesien
Geburtsdatum: 28.8.1886
Sterbeort: Graz
Sterbeland: Österreich
Todesdatum: 4.2.1955
Geschlecht: 1
Herkunft: Der Sudetendeutsche Robert Hohlbaum, ein Bruder des Chirurgen Josef Hohlbaum und Sohn des Industriellen Alois Hohlbaum (1854–1906) und dessen Frau Clothilde, geborene Micklitz.
Bildung: Hohlbaum studierte an der Universität Graz und an der Universität Wien Germanistik mit Promotion zum Dr. phil. 1910,
Beruf: Bibliothekar und Schriftsteller
Lebenslauf: Er war Mitglied der Burschenschaft Er Germania München, der Burschenschaft Stauffia München und der Burschenschaft Carniola Graz.[1] Im Mai 1950 wurde er Ehrenmitglied der Akademischen Burschenschaft Carolina zu Prag in München. Er war Bibliothekar an der Universitätsbibliothek in Wien und als Autor für die Wochenschrift Muskete tätig. In dieser Zeit entstand seine Freundschaft zu Mirko Jelusich und Rudolf Hans Bartsch. Am Ersten Weltkrieg nahm er bis 1918 als k.u.k. Offizier teil. Vom Zusammenbruch der österreich-ungarischen Monarchie 1918 schwer betroffen, suchte Robert Hohlbaum Anschluss an die Großdeutsche Volkspartei und wurde zu einer führenden Persönlichkeit der rechtsliberalen Literatur der Ersten Republik Österreichs. Außerdem war er Mitglied der katholischen Deutschen Gemeinschaft Österreichs, der auch Arthur Seyß-Inquart, Engelbert Dollfuß, Karl Wache, Emmerich Czermak und Hermann Neubacher angehörten.Nach dem Anschluss Österreichs 1938 an das Deutsche Reich veröffentlichte Robert Hohlbaum als Beitrag das Bekenntnisbuch österreichischer Dichter, herausgegeben vom Bund deutscher Schriftsteller Österreichs[2], das den Anschluss aus wirtschaftlichen Gründen freudig begrüßte.Zwei Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1937 deutscher Staatsbürger und übernahm in Duisburg die Leitung der Stadtbibliothek. 1942 wurde er bis 1944 Direktor der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar. In dieser Zeit folgte ihm auch der Bibliothekar Richard Dobel aus Hamburg nach Thüringen. Zu seinen Freunden zählte außer ihm der aus Österreich stammende Germanist und Bibliothekar Franz Koch. Nach Kriegsende wurden Hohlbaums Schriften Heldische Prosa (Reclam, Leipzig 1934), Der Held von Kolberg (Loewe, Stuttgart 1935), Die Ahnen des Bolschewismus (Deutscher Hort-Verlag, Herrsching 1937), Das letzte Gefecht (Langen/Müller, München 1943) und Front der Herzen (Bischoff, Berlin 1944) in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[3][4] In der Deutschen Demokratischen Republik folgte auf diese Liste noch der Roman Zukunft (Staackmann, Leipzig 1922).[5]
Robert Hohlbaum, der nach dem Mai 1945 kurzfristig als Hilfsgärtner und Ziegenhirte in Weimar tätig war, blieb trotz mehrerer Umzüge seinem Beruf als Schriftsteller treu und schrieb unter dem Titel Tedeum an einem Buch über Anton Bruckner. Nach Schwierigkeiten wurde ihm 1951 die Heimkehr nach Österreich ermöglicht, wo er sich in Henndorf bei Salzburg niederliess. Hohlbaum starb wenige Jahre nach seiner Rückkehr 1955 in Graz.
Werke: [8]Der ewige Lenzkampf, 1913
Österreicher. Ein Roman aus dem Jahre 1866, 1914[9]
Deutsche Gedichte. Ein Zyklus, 1916
Unsterbliche. Novellen, 1919
Die Amouren des Magister Döderlein, 1920
Grenzland, 1921
Franz Karl Ginzkey. Sein Leben und Schaffen, 1921
Fallbeil und Reifrock. Neue Novellen, 1921
Zukunft. Roman, 1922
Himmlisches Orchester, 1923
Deutschland. Eine Sonettenfolge, 1923
Die deutsche Passion, 1924
Der wilde Christian. Roman, 1925
Die Herrgotts-Symphonie, 1925
Die Pfingsten von Weimar, 1926
Die Raben des Kyffhäuser. Der Roman der Burschenschaft und ihres Zeitalters, 1927
Das Paradies und die Schlange. Ein Roman aus Südtirol, 1928
Winterbrautnacht. Novellen, 1929
Das klingende Gift, 1930
Deutsches Leid in Österreich, 1930
Die Stunde der Sterne. Eine Bruckner-Novelle, 1930
König Volk, 1931
Der Mann aus dem Chaos. Ein Napoleon-Roman, 1933
Stein. Der Roman eines Führers, 1934
Die Flucht in den Krieg, 1935
Der Held von Kolberg, 1935
Zweikampf um Deutschland. Roman, 1936
Fröhlicher Vormärz. Zwei Novellen, 1936
Grillparzer, 1938
Die stumme Schlacht. Roman, 1939
Der Kurfürst, 1940
Die Königsparade, 1942
Balladen vom Geist, 1943
Das letzte Gefecht, 1943
Symphonie in drei Sätzen. Novellen, 1943
Tedeum, 1950
Jesus-Legende, 1951
Der Heiratsvermittler, 1953
Der Zauberstab. Roman des Wiener Musiklebens, 1954
Kinderliteratur: Aus der Sagenwelt der Donau / hrsg. von Robert Hohlbaum. [Schutzumschlag,
Deckenüberzug u. Textzeichn. von Johannes Grüger]. - 2. Aufl. - Stuttgart :
Union Dt. Verl.-Ges., [1937]
Rezeptions, Auszeichnungen: 1921 Bauernfeld-Preis
1944 Literaturpreis der Stadt Troppau
1951 Adalbert-Stifter-Preis
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Hohlbaum