Datenbank Kinder- und Jugendliteraturforschung


Österreichische Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1933 und 1945

Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.

Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at

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Titel: Karlchen durchhalten!

Untertitel: Roman für Kinder

Autor: Balász, Béla

Weitere Auflagen: 1936 (deutsche Ausg.), 1937, 1938 (russische Ausg.), Berlin: Kultur und Fortschritt 1956 EE: 1936 [dt. Orig.-Ausg.] EA: 1937 LA nach 45: 1956

Jahr: 1936

Verlag; Orte: Verlagsgenossenschaft Ausländischer Arbeiter in der UdSSR ; Moskau

Buchbeschreibung: "Die Illustrationen dind dem gleichnamigen Film de Odessaer Filmfabrik (Drehbuch: Bela Balazs; Regie: Masmonow. Operateur: Slawinski) entnommen" 141 S.

Inhaltsangabe: In 14 Kapitel wird die Geschichte von Karl Brunner, der mit seiner Mutter in Berlin, in der Ilsenstraße 24, lebt, geschildert. Der Vater war im KZ Sonnenburg gestorben. Die Mutter übernahm sofort die Parteiarbeit ihres Mannes. Die Handlung ist im Jahr 1934 angesiedelt, eine Zeit der Arbeitslosigkeit und des Faschismus. Das Buch beginnt mit der Szene als Schupo-Männer in die Mansarde der Kommunistin Hedwig Brunner, Mutter von Karlchen eindringen. Diese kann jedoch über das Fenster und die umliegenden Dächer fliehen. Die meisten der Hausparteien schauen weg, nur der arbeitslose Maschinenschlosser Onkel Oskar zeigt sich vorsichtig widerständig. Ein kleines eisernes Stehaufmännchen, ein Rotfrontkämpfer mit einer kleinen Glocke in seinem Inneren wird zum Symbol des Widerstandes. Ein Schupomann setzt sich zunächst unabsichtlich drauf uns schleudert es dann aus dem Fenster. Die Verfolger finden weder Frau Brunner noch ihren Sohn, der noch in der Schule war und mit seinem besten Freund, den Sohn eines armen Schuhmachers, ebenfalls Kommunist, Franz Schramm, nach Hause gehen möchte. Karlchen kann entkommen und wird von dem 15jährigen Helmut, einem Bäckerjungen, der mit dem Brotwagen Brot austrägt geschützt. Gemeinsam mit seinen Freunden gelingt es Karlchen seine Mutter zu warnen, die aller Voraussicht nochmals in die Wohnung will, weil sie dort seinen Sohn vermutet. Am Rande der Geschichte wird auch von Selbstmörderinnen berichtet, die keinen Ausweg aus der Armut sehen. Auch die kommunistische Hymne, die Internationale, kommt immer wieder vor.. Karl verbringt eine Nacht unter einer Bank im Tiergarten, am Morgen nimmt ihn die Haushälterin, Tante Marie, selbst eine Kommunistin, die ihn erkennt, zu ihren Arbeitgebern, einer reichen Nazifamilie namens Langenhorst mit und stellt ihn dort als verwaisten Verwandten vor. Dort lernt Karlchen die harte Arbeit von Tante Marie kennen, lernt aber auch, dass auch sie kommunistische Flugblätter schreibt und verteilt. Die Mutter kommt schließlich getarnt als Waschfrau wieder ins Haus der Langenhorsts. Schließlich fliegt alles auf und Mutter und Karlchen können mit Hilfe ihrer kommunistischen Freunde erneut fliehen.

Motiv, Stoff, Thema: Der "deutsche Proeltarierjunge" wie er sich selbst nennt, wird von seien kommunistischen Freunden, die alle zusammenhalten und als sehr freundlich und sauber geschildert werden, beschützt.

Rezeption: 1979 wurde das Buch in der DDR verfilmt.

Standort: Bayrische Staatsbibliothek DD. II 2140 w

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