Datenbank Kinder- und Jugendliteraturforschung


Österreichische Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1933 und 1945

Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.

Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at

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Titel: Florian. Das Pferd des Kaisers

Autor: Salten, Felix

Auflage: 1

Jahr: 1933

Verlag; Orte: Paul Zsolnay; Berlin, Wien, Leipzig

Buchbeschreibung: 330 S. keine Illustration. Auf den letzten beiden Seiten Werbung für Saltens Bambi, Fünfzehn Hasen, Gute Geselllschaft, Freunde aus aller Welt, Mizzi, die Geliebte des kaisers, Der Schrei der Liebe und Martin Overbeck.

Inhaltsangabe: Salten erzählt anhand des Pferdes Forian, einem Lipizzanerhengst, die Geschichte des Niederganges des Kaiserreichs und warnt anhand des 1. Weltkrieges vor Kriegen. Die Pferde werden als edel und gut beschrieben, Eigenschaften die die Menschen kaum besitzen. Auch auf Antisemtismus wird bereits hingewiesen.  "Dieser König von England.." Er geriet allmähich ins Schwärmen. "Erst haben wir heimlich über ihn gelacht und gespottet. Er sieht ja beinah' wie ein Jud' aus. Besonders in unserer Husaenuniform! Umd mit dem dicken Bauch! Aber dann Elisabeth, aber dann!" (S. 165)

Motiv, Stoff, Thema: Es ist nicht nur ein Tierbuch, sondern auch ein politisches Statement (siehe Strigl 2020, 338)

Rezeption: Am Cover der 2. Auflage des Buches "Die Jugend des Eichhörnchens Perri" (1944) kann man lesen: Diese entzückende Tiergeschichte wäre allein schon durch die Art, wie Felix Salten die auf so rätselhafte Weise miteinander verbundenen Kreaturen Mensch, Pferd und Hund zu schildern vermag, liebenswert. Wenn aber, wie hier, dieses schöne Zusammenspiel noch im melancholischen Spätherbstglanz des kaiserlichen Österreichs liegt, so muß ein bezauberndes Buch entstehen. (Neue Zürcher Zeitung) 1936 wurde das Buch beschlagnahmt. In "Die Literatur 36" (1933/34) hieß es von Martin Platzer auf S. 413, dass das Pferd zu vermenschlicht sei

Literatur/Fundort: Strigl, Daniela (Strigl 2020): Bambi & Co. Saltens Tierbücher als Dokumente der Zeitgenossenschaft. In: Atze, Marcel (Hg.): Im Schatten von Bambi. Felix Salten entdeckt die Wiener Moderne. Leben und Werk. Salzburg, Wien: Residenz Verlag 2020, S. 319-345, 338f.

Standort: UB, I 517.845

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