Datenbank Kinder- und Jugendliteraturforschung


Österreichische Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1933 und 1945

Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.

Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at

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Titel: Sally Bleistift in Amerika

Autor: Lazar, Auguste

Jahr: 1935

Verlag; Orte: Verlagsgenossenschaft Ausländischer Arbeiter in der UdSSR; Moskau, Leningrad

Inhaltsangabe: Auguste Lazar nimmt in ihrem Buch Sally Bleistift in Amerika direkt auf die Verfolgung von Juden und die Situation im Exil Bezug. Die alte jüdische Kleiderhändlerin Sally Bleistift flieht vor einem Pogrom nach Amerika und kümmert sich dort um ihre Enkelin, einen schwarzen Jungen und dem „Indianerjungen“ Redjacket. Sie ruft damit zur Überwindung von Rassenvorurteilen auf.

Rezeption: Auflagen: Moskau, Leningrad: Verlagsgenossenschaft Ausländischer Arbeiter in der UdSSR 1935 (unter dem Pseudonym Mary Macmillan) mit dem Untertitel „Eine Geschichte aus dem Jahre 1934“ Wien: Globus Verlag 1947, 1965; Wien: Die Buchgemeinde 1965; Berlin: Kinderbuchverlag 1952, 2. Auflage 1955, 3. Auflage 1957, 4. Auflage 1958, 6. Auflage 1960, 7. Auflage 1961, 8. Auflage 1964, 1965, 1966, 11. Auflage 1972, 12. Auflage 1975, 1977, 1979, 3. Taschenbuchauflage 1983, 4. Taschenbuchauflage 1986; Düsseldorf: Pan-Edition 1952. Ü: Tsch. 1935, Span. 1937. Die Ostberliner Germanistin Silvia Schlenstedt schreibt über ihre Zeit in der Emigration: Für mich, für meine Sicht auf die Welt, wurde ein Kinderbuch ganz wichtig, das 1935 in deutscher Sprache zuerst im Moskau erschien, geschrieben von einer deutschen Jüdin [...] es war 'Sally Bleistift in Amerika' von Auguste Lazar. Aus der Geschichte der alten Jüdin  Sally Bleistift, die als Junge Frau nach einem Pogrom aus Russland floh [...] und die sich außer um ihre Enkelin noch um den Indianerjungen Red Jacket und um ein Negerfindelkind kümmert, habe ich als Kind eine bewegte Vorstellung von dem, was Rassismus und was Mitmenschlichkeit bedeutet und wie Menschen mit unterschiedlichen geschichtlich-ethnischen Herkünften zusammenleben können." (Schlenstedt, S. 129)

Literatur/Fundort: Silvia Schlenstedt: Überlegungen zu Anna Seghers "Frauen und Kinder in der Emigration". In: Argonautenschiff. Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft H.2, 1993, S. 123-131.

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