Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.
Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at
Vorname: Rudolf
Familienname: Kuppe
Geburtsort: Wien
Geburtsdatum: 11.4.1883
Sterbeort: Wien
Todesdatum: 25.4.1950
Geschlecht: 1
Herkunft: Sohn eines Kriminalbeamten
Bildung: Studierte 1903-1909 an der Universität Wien (Dr. phil. 1909). Im gleichen Jahr legte er die Lehramtsprüfung aus Latein, Griechisch und Deutsch ab.
Beruf: Gymnasialdirektor
Lebenslauf: Gymnasialprofessor (1908-1934 in Baden und Mödling, dazwischen 1925-1932 Dienst im niederösterreichischen Landesschulrat) und war ab 1934 (mit Ausnahme der Jahre 1938-1945) Direktor, zuletzt im 6. Bezirk. Von 1908 bis 1914 fungierte er als Gymnasialprofessor in Baden/Niederösterreich, wonach er als Truppenoffizier (zuletzt: Oberleutnant) am Ersten Weltkrieg teilnahm. Kuppe geriet in russische Kriegsgefangenschaft, war in Sibirien als Zimmermann sowie als Transportarbeiter für Kohle und Torf tätig und konnte erst im März 1921 nach Österreich zurückkehren. 1922 trat er wieder seinen Dienst als Gymnasialprofessor in Baden/Niederösterreich an, um von 1925 bis 1932 im niederösterreichischen Landesschulrat zu arbeiten.Unterdessen erhielt er ab dem Studienjahr 1931/32 ein Lektorat für Gabelsberger Stenographie an der Universität Wien, während er bis 1934 an einem Gymnasium in Mödling/Niederösterreich lehrte. Im Austrofaschismus, 1934, übernahm er den Posten als Direktor am Realgymnasium im 15. Wiener Gemeindebezirk.[9] Nach dem "Anschluss" bzw. im Jahr 1938 verlor er sämtliche seiner Positionen: Das Unterrichtsministerium entzog ihm mit Erlass vom 22. April 1938 die Befugnis zur Unterrichtserteilung, während er als Gymnasiumsdirektor in den Ruhestand versetzt wurde.Die Gründe hierfür sind einer politischen Beurteilung der Gestapo-Leitstelle Wien zu entnehmen: Kuppe sei "in der Systemzeit klerikal eingestellt" gewesen und habe "nur mit Gleichgesinnten" verkehrt, wobei sich "[s]eine Einstellung [...]bisher nicht geändert" habe. Die Reichsstatthalterei wertete die Vorwürfe aber nicht als schwerwiegend genug, um eine Maßnahme nach § 4 der Berufsbeamtenverordnung anzuwenden. Eine Wiederaufnahme seiner beruflichen Tätigkeit im Nationalsozialismus kam für Kuppe, der am 1. Juni 1938 der "Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt" (NSV) beigetreten war, nicht mehr zustande. 1938 war er Lektor für Stenographie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. Er wurde im Nationalsozialismus aus politischen Gründen verfolgt und am 22. April 1938 seines Amtes enthoben und von der Universität Wien vertrieben. Neben pädagogischen und sozialpolitischen Schriften wurde er durch seine biographischen Arbeiten über Karl Lueger bekannt ("Karl Lueger und seine Zeit", 1933; "Karl Lueger, Persönlichkeit und Wirken", 1947; Festschrift anläßlich der Enthüllung des Luegerdenkmals, 1926). Hofrat (1948).
Werke: Karl Lueger und seine Zeit. Österreichische Volksschriften, Wien 1933
Karl Lueger. Persönlichkeit und Wirken. Hollinek, Wien 1947
Quellen: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Rudolf_Kuppe
Gedenbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938.
http://gedenkbuch.univie.ac.at
ÖBL