Datenbank Kinder- und Jugendliteraturforschung


Österreichische Kinder- und Jugendliteratur zwischen 1933 und 1945

Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.

Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at

Liste

Vorname: Emil Walter Kurt

Familienname: Fischer

Andere Namensformen: Ps.: Melchior Vischer

Geburtsort: Teplitz-Schönau

Geburtsdatum: 7.1.1895

Sterbeort: berlin

Todesdatum: 21.4.1975

Geschlecht: 1

Bildung: Er studierte Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie und Mathematik in Prag

Beruf: Schriftsteller und Regisseur

Lebenslauf: Diente im 1. Weltkrieg, wurde verwundet, studierte nach dem Krieg, arbeitete nebenbei bei der "Prager Presse". Er wurde zum wichtigsten Vertreter des Dadaismus in Prag, war u.a. mit Franz Kafka und Ernst Weiß befreundet und stand dadurch auch mit Robert Musil und Alfred Döblin in Kontakt. 1923 ging er mit seiner Ehefrau Eva Segaljewitsch nach Deutschland und arbeitete als Dramaturg und Regisseur an verschiedenen Theatern in Würzburg, Bamberg, Baden-Baden und Frankfurt/Main.Ab 1927n lebte er zurückgezogen in Berlin. Aus finaanziellen Gründen schrieb er gemeinsam mit seiner Frau Fortsetzungsromane. Als Melchior Fischer hatte er während der NS-Zeit Schreibverbot - trotz NSDAP-Mitgliedschaft, so schrieb er in dieser Zeit unter Emil Fischer zwei Jugendromane.nach Kriegsende schrieb er für Berliner Zeitungen und Zeitschriften. 1951 ging er nach Ost-Berlin, da er sich eine Wiederauflage seiner Werke erhoffte, er wurde jedoch enttäuscht und kehrte später nach Westberlin zurück. Nach dem Tod von Eva Vischer lebte er zurückgezogen, eine zweite Ehe wurde bald wieder geschieden.

Werke:

  • Romane/Novellen/Erzählendes
    • Wasuru. Japanische Novellen (vor 1920)
    • Strolch und Kaiserin, Roman 1920
    • Sekunde durch Hirn. Ein unheimlich schnell rotierender Roman. Roman 1920
    • Der Teemeister. Roman 1921
    • Strolch und Kaiserin. Ein Schelmenroman. Roman 1921
    • Der Hase, Erzählung, 1922
    • Die Falle, 1924
    • Nelly ist von den Männern enttäuscht, Roman 1929
    • Kind einer Kameradschaftsehe, 1931 (mit Eva. V.)
    • Elisabeth geht zum Tonfilm, 1932 (mit Eva V.)
    • Diana, Roman 1934
    • Elisabeth und der Tonfilm. Liebeswunder. Ein Mädchen weiß nicht wohin. Eine Stadt sucht ein Kind (alle zw. 1935 u. 1940)
    • Das Theaterschiff, Roman 1935
    • Junger Witwer mit Kind, 1936
    • Verirrte Sehnsucht, 1936
    • Peke-Wotaw. Ein deutscher Junge unter Indianern, 1940 (unter Pseudonym)
    • Mak-Makwoh. Der weisse Indianerhäuptling, 1940 (unter Pseudonym)
  • Dramen, Lustspiele
    • Der Titan, Schauspiel, 1919
    • Der Teemeister, 1920 (vgl. zu Inhalt und literarischen Vorlagen Engel, 428f.)
    • Verjüngungskomödie, 1920
    • Die Börse, 1923
    • Der Titan, 1923
    • Japanische Oper, 1923
    • Debureau, 1924
    • Kunkulu, 1924
    • Fußballspieler unmd Indiane, 1924
    • Chaplin, Tragigroteske 1924
  • Essays
    • Franz Werfel. Zu seinem vorgestrigen Vortragsabend in der Urania, 1922
    • Bekenntnis zum Journalismus, 1923
    • Ernst Weiß, 1923
    • Wider literarische Theaterstücke, 1923
    • Marginale zur Dramaturgie, 1925
    • Robert Musils Die Schwärmer, 1926
    • Die nachgeholten Freuden, 1928
    • Kafka-Uraufführung in Berlin. Max Brods Dramatisierung von Kafkas "Schloß", 1953
    • Teplitzer Bilderbogen: Der Seiltänzer/Der Hagestolz/"Der General/"Der Tibetaner/Heimat, 1956
  • Biographien
    • Jan Hus. Sein Leben und sein Werk. 1938
    • Münnich. Ingenieur, Feldherr, Hochverräter. 1938
    • Jan Hus. Aufruhr wider Papst und Reich. 1955


Kinderliteratur: Peke-Wotaw. Ein deutscher Junge unter Indianern (1940), (als Emil Fischer, Illustr. Karl Staudinger)
Mak Woh. Der weisse Indianerhäuptling (1942), als Emil Fischer

Rezeptions, Auszeichnungen: 1923 wurde er mit der ehrenvollen Erwähnung bei der Verleihung des Kleist-Preises durch Alfred Döblin ausgezeichnet.

Quellen: Hartmut Binder (Hrsg.): Prager Profile. Vergessene Autoren im Schatten Kafkas. Gebr. Mann Verlag, Berlin 1991 http://de.wikipedia.org/wiki/Melchior_Vischer http://www.kafka.uni-bonn.de/cgi-bin/kafka?Rubrik=prager_deutsche_literatur&Punkt=autoren&Unterpunkt=vischer

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