Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.
Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at
Vorname: Viktor
Familienname: Karell
Geburtsort: Duppau
Geburtsland: Böhmen
Geburtsdatum: 17.3.1898
Sterbeort: Landau an der Isar
Todesdatum: 14.12.1979
Geschlecht: 1
Bildung: arell besuchte in seiner nordwestböhmischen Geburtsstadt Duppau die Volksschule und das Gymnasium. Nach Kriegsende studierte er an der Universität Wien bis zur Promotion 1921 Germanistik, Geschichte und Geographie.
Beruf: Lehrer, Schriftsteller und Heimatforscher
Lebenslauf: rat er in das österreich-ungarische Heer ein. Als Angehöriger des k.u.k. Ungarischen Infanterie Regiments "Friedrich Großherzog von Baden" Nr. 50 und des k.u.k. Böhmischen Infanterie Regiments "Potiorek" Nr. 102 war er, zuletzt als Leutnant, am Balkan und in Italien.zurück nach Duppau, wo er bis zu seiner Folgeanstellung an der Handelsakademie in Melnik an der Handerwerker-Fortbildungsschule lehrte. Seine in Wien erworbenen Titel musste er sich hierzu in der Tschechoslowakei anerkennen lassen und ergänzende Prüfungen ablegen. 1927 heiratete er Anna Zebisch aus Zettlitz. Nach weiteren Prüfungen im Fach Wirtschaftsgeographie, die er in Prag ablegte, lehrte er ab 1930 an der Karlsbader Handelsakademie als Professor.
Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurde er 1942 erneut zum Kriegsdienst herangezogen und geriet gegen Ende im Dienstgrad Hauptmann in italienische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung 1946 ließ er sich bei seiner dort wiedergefundenen Familie in Landshut nieder und ging zur Sicherung des Lebensunterhalts verschiedenen Tätigkeiten nach. Bereits in Karlsbad war Karell ab 1938 nebenamtlich auch als Stadtarchivar und Museumsdirektor tätig. Karell engagierte sich später in der Sudetendeutschen Landsmannschaft für das Gebiet Duppau und war in der Duppauer Partnerstadt Weißenburg in Bayern als Archivar für den Heimatkreis Kaaden-Duppau tätig.
Karell setzte sich in zahlreichen Veröffentlichungen, davon 40 größere Arbeiten und Artikelserien, mit Geschichte, Kunst und Literatur seiner alten und neuen Heimaten auseinander. Schwerpunkte hierbei waren Sagen, Volkstum, Burgen, Heimatkunde und Johann Wolfgang von Goethe. 1949 erhielt er vom Bayerischen Kultusministerium den Auftrag zum Aufbau einer dreistufigen Mittelschule als Schulversuch für den Freistaat Bayern im katholischen Jugendheim in Landau a.d. Isar erhielt. Die mit Hilfe eines hierfür gegründeten Zweckverbandes am 2. September 1949 mit ursprünglich einer Jungen- und einer Mädchenklasse eröffnete erste bayerische Mittelschule (Realschule) nach Kriegsende leitete er als Gründungsdirektor bis zu seiner Pensionierung 1963.
Kinderliteratur: Aus Böhmens Sagenschatz / hrsg. von Viktor Karell. [Die Ill. ... zeichn.
Franz H. Neundlinger]. - Eger : Verl.-Buchh. "Egerland", 1936.
Rezeptions, Auszeichnungen: Nordgau-Kulturpreis der Stadt Amberg in der Kategorie „Heimatpflege“ (1954)
Bundesverdienstkreuz am Bande (14. Februar 1964)[3]
Ehrung durch die Stadt Landau a.d. Isar (1973)
Namensgebung der Viktor-Karell-Schule, staatliche Realschule Landau a. d. Isar (1983)
Ehrenvorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Karell