Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.
Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at
Titel: Morgen ist alles besser
Autor: Selinko, Annemarie
Verlag; Orte: Zeitbild Verlag; Wien, leipzig
Inhaltsangabe: Die ohne Mutter in Wien aufgewachsene Protagonistin Toni Huber, steht kurz vor der Matura, als ihr Vater Friedrich, den sie kameradschaftlich Friedl nennt, plötzlich stirbt. Die Matura schafft sie nur, weil die Lehrkräfte Mitleid mit dem Mädchen im Trauerkleid haben. Sie, die von ihrem Vater, der sich einen Sohn wünschte, stets Anton genannt wurde, erinnert sich an den Zimmergenossen des Vaters im Spital, der das dramatisches Ende Friedls, anders als die Tochter vorhergesehen hatte und ihr Hilfe versprochen hatte. Er arbeitet beim Rundfunk und verschafft ihr eine Stelle als Schreibkraft. Als eines Abends der Sprecher mitten im Verlesen der Nachrichten ausfällt, weil von den Zugsunglück, von dem er berichten soll, auch seine eigene Frau betroffen ist, springt die sonst eher unterwürfige Toni beherzt ein, spricht zum Entsetzen aller Anwesenden ein paar tröstende Worte ins Mikrofon und schließt mit den Worten „Morgen ist alles besser“ ab. Daraufhin wird sie sofort entlassen. Noch in derselben Nacht lernt sie den Engländer Leslie kennen, der, wie sie im ersten Wiener Hochhaus in der Wiener Herrengasse wohnt. Von da an überschlagen sich die Ereignisse. Sie wird Leslies Geliebte, wobei sich recht rasch herausstellt, dass er verheiratet ist und sie wird aufgrund ihrer Stimme und ihrer paar Worte über Nacht und über die Grenzen Österreichs hinaus berühmt. Zu einem sehr viel höheren Gehalt wieder beim Rundfunk eingestellt, muss sie sich ähnlich wie Anneliese in Ich war ein hässliches Mädchen kosmetischen Prozeduren unterziehen und erkennt plötzlich, das sie in den Kollegen Krapp verliebt ist, dem sie zu seiner Überraschung einen Heiratsantrag macht.
Rezeption: 1939 wurde das Buch auf Französisch herausgegeben. 1951 erfolgte eine weitere Auflage im Wiener Verlag Neues Österreich, als Lizenzausgabe der Publikation bei Allert de Lange in Amsterdam. Das Buch wurde außerdem ins Schwedische, Englische, Französische, Italienische und Finnische übersetzt. 1948 wurde es mit Grethe Weiser und Rudolf Prack verfilmt. Selinko war 1939 aus Geldmangel gezwungen gewesen, die europäischen Filmrechte an eine französische Firma verkaufen.