Diese Datenbank entstand im Rahmen des Projekts "Angepasst, verdrängt, verfolgt.
Österreichische Kinder- und Jugendliteratur in den Jahren 1933 bis 1945. Karriereverläufe im Vergleich. Finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfondsprojekt Nr. 13989) und wird laufend ergänzt.
Hinweise bitte an susanne.blumesberger@univie.ac.at
Titel: Kindergeschichten
Autor: Kolbenheyer, Erwin Guido
Jahr: 1964
Verlag; Orte: Stiasny; Graz, Heinich Stiasny's Söhne
Buchbeschreibung: 127 Seiten. Keine Illustrationen. Das Umschlagbild verfasste Albert Großauer. Eingeleitet und ausgewählt von Heinrich Naumann
Inhaltsangabe: Heinrich Naumann, Studium der Philosophie, Tiefenpsychologie, Germanistik, Geschichte, Archäologie, Alte Sprachen, porträtiert Kolbenheyer im Vorwort und versucht vor allem ihn vom Nationalsozialismus fernzurücken.: "Kolbenheyer bedurfte der Ehrungen nicht, die ihm unter Hitler zuteil wurde." (S. 8) und "Kolbenheyer hat sch nicht bereit gefunden, ein Drama oder einen Roman 'im Geiste des Nationalsozialismus' zu verfassen. "Was Kolbenheyer am Nationalsozialismus auszusetzen hatte, hat er offen und öffentlich gesagt, als dazu Mut gehörte." (S. 8). Naumann streicht vor allem Kolbenheyers Dichtung der Kinderseele heraus, die sich stark von den sonst üblichen Lausbubengeschichten abheben und stellt Kolbenheyer mit Wolfram von Eschenbach als leuchtende Beispiele einer anderen Sichtweise vor. Schon in "Kindheit des Paracelsus"schildert er das Gefühlsleben von Kindern, ebenso in "Klein Rega", "Das Lächeln der Penaten" und der erste Band von "Sebastian Karst". Naumann schreibt: "In all dem verbinden sich vier Sehweisen: die psychologische, die die Ereignisse so erleben läßt, wie sie das Kind erlebt; die genetische, die sie nicht als Zufallgeschick eines einzelnen erscheinen läßt, sondern als typisch für das Hineinfinden eines jeden Menschenkindes in die Menschenwelt; die existenzielle, die bewußt zu machen sucht, wie sich mit dem Fortschreiten des Kindes auch dessen Welt verändert, die parakosmische schließlich, wie dies der Denker Koilbenheyer nennt: das stete Achthaben auf die Wechselwirkung zwischen Kind und Mutter, zwischen Ich und Welt" (S. 22) Naumann führt diese Dichtung auf Sigmund Freud zurück.
Der Band enthält mehrere Texte:
Klein-Rega (1914)
Rega und Steffi. Aus "Das Lächeln der Penaten" (1927)
Frästeli. Aus "Die Kindheit des Paracelsus (1917)
Die Kindheit des Dichters. Aus "Sebastian Karst" (1957)
Er beschreibt darin kleine Begebenheiten der Kinder mit all ihren Problemen aus der eigenen Sicht heraus.
Standort: UB Wien